Vereinsgeschichte
Die Sternfreunde Soest entstanden 1999 als Zusammenschluss von sieben astronomisch interessierte Personen unter der Leitung von Elektromeister Winfried von Ohle. Einige der Mitglieder hatten vorher an den Veranstaltungen der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft an der Volkshochschule Soest teilgenommen.
Diese Interessengruppe trat im März 2000 an die Öffentlichkeit und traf sich einmal im Monat im Kulturzentrum "Alter Schlachthof" zum Fachsimpeln. Gemeinsames Beobachten, Exkursionen, Planetariums- und Sternwarten-besuche und Reisen zu Orten mit guten Beobachtungsbedingungen wurden unternommen. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Nur das monatliche Treffen findet seit 2016 im Ardeyhaus am Paradieser Weg statt.
Als die Volkshochschule Soest den Sternfreunden Soest 2017 die Sternwarte der nicht mehr existierenden Astronomischen Arbeitsgemeinschaft anbot und man sich für deren Übernahme entschied, wurde eine Änderung der Vereinsform notwendig.
Die Gründung des neuen Vereins Sternfreunde Soest e.V. geschah im Februar 2019. Von der ehemaligen Interessengemeinschaft nahmen 12 Personen, darunter 2 Frauen, an der Gründungsversammlung teil. Winfried von Ohle wurde zum Vorsitzenden gewählt.
Erst im April 2020 erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht Arnsberg. Die Suche nach einem neuen Standort für die Sternwarte, der Bauantrag, die Vereinsgründung, die vergebliche Beantragung einer Gemeinnützigkeit, eine Satzungsänderung und Anderes haben zur Verzögerung geführt.
Die Umquartierung der Sternwarte begann im März und konnte im November 2021 abgeschlossen werden.
Geschichte der Vereinssternwarte
Seit 1966 gab es auf Betreiben von Kfz-Meister Ernst Fleischer die Astronomische Arbeitsgemeinschaft (AAG) an der Volkshochschule in Soest.
Im Jahre 1979 erhielt die AAG ein Spiegelteleskop Bauart Schmidt-Cassegrain (C8), hergestellt von der Firma Celestron, welches zunächst mobil zum Einsatz kam. Dies änderte sich 1982, als die Arbeitsgemeinschaft dank Geld- und Sachspenden und durch Eigenleistungen eine Sternwarte im Gelände der Christian-Rohlfs-Realschule in Soest errichten konnte. Der gemauerte Unterbau trug eine aus Glasfaserkunststoff gefertigte 3m-Kuppel. In ihr fand das Teleskop mit einem Spiegel-durchmesser von 20cm auf einer parallaktischen Gabelmontierung seinen Platz.
Ein Brand im Sommer 1991 zerstörte die Sternwarte restlos. Dank der Versicherung konnte ein Jahr später die Sternwarte wieder errichtet werden. Die neue Kuppel war mit 3,2m Durchmesser etwas größer und auch das Fernrohr (C11) hatte zugelegt.
Aus Altersgründen stellte 2010 die AAG ihre Arbeit ein. Die Sternwarte wurde einige Jahre nicht genutzt. Ab 2016 betrieben die Sternfreunden Soest die Sternwarte und machten sie der Öffentlichkeit zugänglich.
Zunehmende Lichtverschmutzung hatte die Beobachtungsbedingun-gen im Laufe der Jahre ver-schlechtert. Bäume und Gebäude verdeckten ein Großteil des Himmels, sodass über eine Orts-veränderung nachgedacht wurde. Nachdem die Volkshochschule entschieden hatte, keine astrono-mischen Kurse mehr durchzu-führen, wurde den Sternfreunden im April 2017 die Sternwarte angeboten. Nach eingehenden Diskussionen entschieden wir uns zur Übernahme.
Die Suche nach einem neuen Aufstellungsort dauerte bis August 2018. Die Baugenehmi-gung wurde im Dezember desselben Jahres erteilt. Erst im März 2021 begann die Umquar-tierung der Sternwarte auf ein Privatgrundstück an der Hammer Landstraße. Im Oktober, zum deutschlandweiten Astronomietag, wurde sie erstmals, wenn auch noch im provisorischen Betrieb, für die Bürger geöffnet. Ende November war die Umquartierung abgeschlossen.
Danksagung
Für einen so kleinen Verein wie die Sternfreunde Soest mit zurzeit 17 Mitgliedern war der Bau einer Sternwarte kein einfaches Unterfangen.
Obwohl das Teleskop samt Zubehör, die Instrumentensäule, die Eingangstür, der Ringanker und die Kuppel dem Verein kostenlos überlassen wurden, verschlang das Projekt eine mittlere vierstellige Summe.
Hilfe und Unterstützung bekamen wir von
- Dipl. -Ing. L. Luttermann, Warstein (Erstellen der Statischen Berechnung)
- Baufirma Lehde, Soest (Durchschneiden des Ringankers und Beratung)
- Landwirt A. Wiemer, Bad Sassendorf (Transport der Kuppel und des Ringankers)
- Metallbau Hermann Müller GmbH, Iserlohn (Anfertigung der Stahlstützen und Umbau der Fernrohrsäule)
- Elektro Schlöffel, Warstein (Stiftung von Elektromaterial)
- Nachbar Steffens, Soest (Hilfe bei Erdarbeiten)
Die Sternfreunde Soest bedanken sich bei allen vorgenannten Firmen und Personen für die Unterstützung, die zum Teil unentgeltlich, teils gegen Erstattung nur der Materialkosten gewährt wurde.
Hervorzuheben sind auch die rund 640 Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder, die beim Umzug und Bau der Sternwarte geleistet wurden. Dazu kommen noch die Planung, Erstellen der Bauzeichnungen, Stellung des Bauantrags, Bauleitung, Materialeinkauf und manches Andere, was der Vater des Projekts, der 1. Vorsitzende der Sternfreunde Soest e.V., neben seinen Arbeitsstunden erledigte.