Sternfreunde Soest e.V.

Mit uns zu den Sternen

Berichtenswertes aus unserem Verein

Hier berichten wir vom Vereinsgeschehen wie Veranstaltungen, Besuche, besondere Himmelser-eignisse und anderes.


Valentins-Tag 2023 in der Sternwarte

Bericht von Uwe Brinker

Christian Gierke hatte den Einfall, am Valentinstag einen Beobachtungsabend auf Facebook zu versteigern. Ein Paar meldete sich, und meine Frau und ich richteten einen Valentins(stern)tag aus.

Herzchenluftballons schmückten den Zaun und den Campingtisch mit Orangina, heißem Tee, kaltem Sekt und Mon Cherie Pralinen, umrahmt von Luftschlangen und einem Windlicht mit roter Kerze. Da es ein Kerzenrest war, erlosch die Kerze, astronomisch korrekt, zum Beobachtungsbeginn in der Sternwarte.

Beim ersten Sekt ging es draußen erst mal durch die Sternbilder des Wintersechsecks (Großer Hund, Orion, Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Kleiner Hund).
Natürlich gab es einen ausdrücklichen Hinweis zur Venus (wenn das mal nicht zum Abend passt) sowie Jupiter und Mars. Die Besucher waren überrascht, dass man Planeten mit dem freien Auge sehen kann (wie viele andere übrigens auch).
Anschließend wendeten wir uns Cassiopeia, Cepheus, Andromeda und Perseus zu, garniert mit einem kleinen Exkurs in die griechische Mythologie. In der Vorbereitung hatte ich noch eine kleine Geschichte aus der Geschichte der Inuit gefunden. Hier sind die Gürtelsterne des Orion drei Jäger, die einem Eisbären nachstellen (Aldebaran), der bereits von den Hunden der Jäger (die Hyadensterne) umzingelt ist.

Dann ging es in die Sternwarte an M 42 als Sternentstehungsgebiet und weiter zu offenen Haufen im Fuhrmann, quasi als weitere Entwicklungsstufe. Die Besucher waren erstaunt über die Sternmengen, insbesondere in M37. Als Vergleichsobjekt hielt noch NGC 1907 her, der als sehr kleiner Haufen unmittelbar neben M38 steht und erst bei hoher Vergrößerung aufgelöst werden kann. Wie ein Stern enden kann, zeigte M1.

Dann war es bereits Zeit für eine Pause bei heißem Tee, begleitet durch die Erläuterungen zu Großem und Kleinem Wagen. Die Frage, ob Großer Wagen und Großer Bär das gleiche sei, wurde mit dem grünen Laser beantwortet, indem der Weg am Himmel vom Wagen zu den Tatzen und dem Kopfbereich ging.
Während die Gäste den Tee genossen, stellte ich den Kometen ins Gesichtsfeld (er war übrigens weiterhin gut im 10x42 FG zu erkennen). Die Kometenbetrachtung bei verschiedenen Vergrößerungen und die Erläuterung der Sternwarte bei Weißlicht waren der Abschluss.

Am schönsten wurde aber der Blick durchs Fernglas auf die M42-Region wahrgenommen. Am Ende waren alle mit dem Abend gut zufrieden.


Bericht über die Sonnenfinsternis am 25.10.2022

Bericht von Winfried von Ohle

Gegen 11 Uhr wurde die Sternwarte bei aufgelockerter Bewölkung geöffnet und das Fernrohr mit einem Sonnenfilter versehen in Gang setzen. Auf einem Stativ stand vor der Sternwarte eine DSLR-Kamera mit einem Teleobjektiv bereit, um die Sonnenfinsternis in Bildern fest zu halten. Zur Dämpfung des Sonnenlichtes waren alle Geräte mit speziellen Folienfiltern versehen.

Zunächst vereitelten Wolken die Finsternisbeobachtung. Als das erste Bild  um 11:30 Uhr  durch eine Wolkenlücke aufgenommen wurde, war die Finsternis schon weit fortgeschritten. Kurz darauf erschienen die ersten Besucher. Insgesamt verfolgten 4 Mitglieder und 5 Gäste das Ereignis. Das waren nicht übermäßig viele, aber die Sternfreunde waren dennoch zufrieden. Die Tageszeitung berichtete erst morgens über die Finsternis, die zudem an einem Arbeitstag ablief und nur durch Wolkenlücken sichtbar war. Dennoch schauten die Besucher immer wieder durch das Teleskop nach der teilverfinsterten Sonne und den vier Sonnenflecken. Die Sternfreunde gaben dazu Erläuterungen und beantworteten die Fragen. Zur Fotografie blieb nicht viel Zeit, die Besucher waren uns wichtiger. Wie der Beginn fand das Ende hinter Wolken statt.

Die Finsternis um 11:30 Uhr, Belichtung 1/8000s bei Blende 7,1 und ISO 1250, Brennweite 600mm.



Die Sonne um 13:03 Uhr teils mit Wolken bedeckt, Belichtung 1/4000s sonst wie vor.






























Besuch einer Kindergruppe

Bericht von Sabine Schumacher und Winfried von Ohle

Am Dienstagmorgen, den 5. Juli, war der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland mit Kindern von 6-13 Jahren zu Gast an unserer Sternwarte. Der Besuch war Teil der von Sabine Schumacher organisierten Veranstaltung "Sommerferiengruppe BUND Naturforscher", die vom 4. - 7. Juli in der BUND Naturoase am Alten Schlachthof in Soest stattfand.

Die Kinder erfuhren viel über die Lebensweise und -räume unserer Wildbienen und bauten ihnen Nisthilfen sowie ein Sandarium. Sie kescherten im Naturoase-Teichbiotop, begriffen wie wichtig der Schutz und die Wiedervernässung von Mooren für den Klimaschutz ist, spielten und kochten draußen. Ein besonderes Highlight war für die kleinen Naturforscher der Besuch der hiesigen Sternwarte.

Mit ihren Fahrrädern radelten die 6 Mädchen und 2 Jungen in Begleitung von 3 Betreuer*innen vom Alten Schlachthof durch die Gräften zum Soestbach, an dem entlang sie Hattrop erreichten. Der Rest des Weges führte über Feldwege zur Sternwarte, wo Winfried von Ohle die Gruppe zum vereinbarten Termin begrüßen konnte.

Nachdem sich die Gäste mit Broten und Getränken nach der Fahrt gestärkt hatten, erklärte unser Vorsitzender den Begriff Warte. Die Kinder erlebten die Inbetriebnahme der Sternwarte, erfuhren wie das Fernrohr funktioniert und wurden eindring-lich darauf hingewiesen, die Sonne nie ohne entsprechende Filter zu betrachten. So gerüstet ging es an die Beobachtung der Sonne. 

Winfried von Ohle erzählte wie groß die Sonne ist, wie heiß der Gasball an der Oberfläche ist, was die sichtbaren Sonnen-flecken sind und manches mehr. Dass die Sonne von 8 Planeten umkreist wird und wie diese heißen lernten die Kinder ebenfalls in einem von Sabine Schumacher geleiteten Spiel. Die Kinder übernahmen dabei die Rollen von Sonne und Planeten und umkreisten unser Zentralgestirn. Der Merksatz "Mein Vater erklärte mir jeden Samstag unseren Nachthimmel" durfte auch nicht fehlen, hilft er doch, sich die Reihenfolge der Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun zu merken.

Winfried von Ohle durfte viele Fragen beantworten, sodass die Zeit wie im Fluge verging und ein weiterer Sternwarten-besuch im Herbst vereinbart wurde, bevor die Gäste die Rückfahrt antraten.

Zurück in der Naturoase wurde ihnen bewusst, dass sie aufgrund der hohen Lichtverschmutzung nachts die Milchstraße nicht richtig sehen können und überlegten, was man dagegen tun könnte.